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Schwarz-Weiß Abbildung der Auferstehungskirche

Von der Auferstehungskirche zum Umweltforum

Historie
Abgesperrter Friedhof mit mehreren Gräben im Boden
1831

Vorgeschichte: Der größte Armenfriedhof Berlins

1831 wird vor dem Landsberger Tor ein Armenfriedhof angelegt. Anfangs werden hier Opfer der Cholera in einfachen Holzsärgen bestattet. Ab 1840 finden auf dem Friedhof alle Menschen ihre letzte Ruhe, die so arm sind, dass die Berliner Verwaltung ihre Bestattungskosten übernimmt. 1881 wird der Armenfriedhof geschlossen. Ein Bereich des etwa 32.000 Quadratkilometer großen Grundstücks wird für eine neue Kirche reserviert.

schwarz weiß Bild einer Kirche
1892

Baubeginn für die Auferstehungskirche

Am 7. Mai 1892 wird im Beisein von Wilhelm II. der Grundstein für die neue Kirche gelegt.

Ihr Name erinnert an den alten Friedhof: Hier warten die Toten auf ihre Auferstehung. Das Gotteshaus soll als Ort der Seelsorge für die Arbeiterfamilien im rasant wachsenden Berliner Osten dienen.

schwarz-weiß-Bild eines Kirchsaals
1896

Die Auferstehungskirche wird errichtet

Der Architekt August Menken erbaut nach Plänen von Stadtbaurat Hermann Blankenstein eine für diese Zeit sehr typische Kirche. Sie ist sparsam aus Backstein gebaut, mit 1.350 Sitzplätzen recht groß und nimmt historische Anleihen an den spätromanischen und den gotischen Stil. Ihr mächtiger Turm ist 77 Meter hoch. Am 1. Februar 1896 wird die Auferstehungskirche eingeweiht.

Schwarz-Weiß-Bild einer Essensausgabe
1920

Hilfe für Arme und für Mütter

Die Krisen der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg treffen die Menschen in Friedrichshain besonders schwer: Viele verlieren ihre Arbeit und leiden Hunger. Der Pfarrer der Auferstehungsgemeinde gründet eine Kaffeehalle für arbeits- und wohnungslose junge Männer, später kommt eine Suppenküche hinzu. Die Frauen der Gemeinde organisieren Unterstützung für Mütter. Sie richten unter anderem eine Kinderkrippe ein, die bis heute besteht.

Schwarz-Weiß-Bild der zerstörten Auferstehungskirche
1943

Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Bei mehreren Luftangriffen zwischen 1943 und 1945 wurde die Auferstehungskirche von Bomben getroffen. Der Turm verliert seine Spitze, das Kirchenschiff und der Altarraum werden komplett zerstört.

Schwarz-Weiß-Bild der Auferstehungskirche
1947

Wiederaufbau und Einweihung

Pfarrer Werner Hannasky räumt mit freiwilligen Helfern die Trümmer und schafft es, die Kirche wieder so weit herzurichten, dass sie vor dem staatlichen Abriss verschont bleibt. 1947 erhält die Gemeinde die Lizenz zum Wiederaufbau. Zunächst wird 1951 ein Seitenschiff als Notkirche geweiht, ein kleiner Rest der Kirche wird vereinfacht wieder aufgebaut.  Im Mai 1961 wird die Auferstehungskirche als letzte Ost-Berliner Kirche vor dem Mauerbau von Bischof Otto Dibelius eingeweiht.

Plan für den Wiederaufbau der Auferstehungskirche mit Einzeichnungen und dem Gebäude
1980

Frauen für den Frieden und Blues-Messen

1982 verabschiedet die Volkskammer ein Gesetz, das den aktiven Wehrdienst für Frauen vorsieht. Daraufhin gründet sich in Berlin die Gruppe „Frauen für den Frieden“, deren Gemeindetage, Versammlungen und Nachtgebete in der Auferstehungskirche stattfinden. Die Kirche bietet auch Raum für Jugendgottesdienste mit Bluesmusikeinlagen, die sogenannten Blues-Messen. Beide Bewegungen spielen eine wichtige Rolle im Widerstand gegen das Regime und werden von der Staatsicherheit scharf beobachtet.

Umweltforum von oben
1993

Sanierung und Umbau der Auferstehungskirche

Nach dem Krieg war die Kirche mit einfachen Mitteln wiederaufgebaut worden. Bis zur Wende hatte sich ihr Zustand immer weiter verschlechtert. Nach einer ersten Sanierung des Turms erstellen Gemeinde, Kirchenkreis und Bezirk ein Konzept für die Auferstehungskirche der Zukunft: Das Kirchenschiff wird mit Glas und Stahl wieder auf seine ursprüngliche Größe verlängert. Seit 2003 ist es das Umweltforum, ein modernes Veranstaltungszentrum mit ökologischer Ausrichtung. Die Auferstehungsgemeinde nutzt die Kirche weiterhin und feiert hier ihre Gottesdienste.

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