Historie Neue Mälzerei | Historie | Brauhaus
Mehrere gedeckte Tische mit Stühlen in zwei langen Reihen stehend.

Vom Brauhaus zur Eventlocation

Historie
Schwarz-Weiß-Abbildung eines großen Industriegeländes.
1868

Gründung der Knoblauch’schen Lagerbier-Brauerei

Der Berliner Jurist Armand Knoblauch erwirbt im Juni 1868 ein 20.000 Quadratmeter großes Grundstück vor dem Landsberger Tor. Er gründet eine Familienbrauerei, in der helles, edelhopfiges Bier nach böhmischer Art gebraut wird. Zunächst wird das Sudhaus an der Landsberger Allee errichtet.

Abbildung einer Aktie mit Unterschrift drauf
1870

Bau des Böhmischen Brauhauses

1870 gründet Knoblauch die Kommanditgesellschaft Böhmisches Brauhaus. An der heutigen Friedenstraße 89-93 werden die weiteren Gebäude der Brauerei errichtet. Das Grundstück ist für die Lagerung des Bieres bestens geeignet: Im lehmigen, kühlen Boden werden bis zu 14 Meter tiefe, zwei- und dreigeschossige Keller mit 3.000 Quadratmetern Lagerfläche angelegt.

Schwarz-Weiß-Abbildung eines Bierlasters
1880

Das Böhmische Brauhaus expandiert

Seit 1883 wird das Bier maschinell gekühlt, die ehemaligen Eiskeller werden zu Lagerräumen umfunktioniert. 1893 kauft das Unternehmen das Nachbargrundstück und errichtet 1898/99 eine moderne, pneumatische Mälzerei. Im selben Jahr fährt das erste Biertransportauto Berlins für die Brauerei. Mit 200.000 Hektolitern pro Jahr zählt sie zu den erfolgreichsten Bierproduzenten der Stadt.

Mehrere gedeckte Tische mit Stühlen, in zwei Reihen stehend.
1905

Krisen und Neuanfänge

1905 stirbt Armand Knoblauch. Sein Unternehmen wird 1910 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Immer wieder brennt es im Böhmischen Brauhaus, einige Gebäude werden beschädigt. 1922 fusioniert die Brauerei mit der Löwenbrauerei, die ihren Sitz in Hohenschönhausen hat. Unter dem Markennamen „Löwen-Böhmisch“ wird unter anderem das berühmte „Pilsator“ gebraut: Ein besonders herbes Pils mit viel Hopfen und wenig Malz.

 

Heruntergekommene Inneneinrichtung eines alten Brauhauses
1945

Das Ende der Brauerei

Die Gebäude des Böhmischen Brauhauses werden im Krieg schwer beschädigt. Zunächst lagert die Rote Armee hier Lebensmittel. 1949 wird das Unternehmen enteignet. Biere der Marke „Löwenbrauerei – Böhmisches Brauhaus Berlin“ werden noch bis 1952 von einem Volkseigenen Betrieb der DDR in anderen Brauereien weiter produziert.

Zwei Briefmarken nebeneinander, auf der einen ist ein Fliegenpilz und auf der anderen ein kleines Mädchen
1952

Schuhe, Wein und Sport

Bis 1992 werden die Brauereikeller von der „Berliner Weingroßkellerei“ als größtes Weinlager der DDR genutzt. Der „Großhandelskontor Schuhe“ nutzt das Gebäude der ehemaligen Mälzerei als Lager. Außerdem wird auf dem Gelände neben verschiedenen Werkstätten und Lagern Anfang der 1970er Jahre ein Umspannwerk eingerichtet. Im alten Sudhaus trainiert der Sportverein „SG Empor Brandenburger Tor 1952“. Unter anderem werden Hallen für Leichtathletik, Turnen und Ballspiel, Räume für Tischtennis und Billard, zwei Kegelbahnen und eine Sauna eingebaut. Nach der Wende nutzt der Bezirk Friedrichshain die Turnhalle weiter.

Großes Backsteinhaus unter klaren blauen Himmel
2001

Die Neue Mälzerei

Die Hamburger Projektentwickler B&L Immobilien sanieren ab 1999 einen Teil des ehemaligen Brauhauses. Die Neue Mälzerei wird denkmalgerecht saniert und zu einem modernen Gewerbe- und Dienstleistungszentrum umgebaut. In den Dachkuppeln, wo früher das Malz getrocknet wurde, entstehen ein Saal und fünf Seminarräume. 

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